Der Wandbildzyklus im Treppenhaus der ehemaligen Würzburger Mozartschule

Über diesem Grundklang entwickeln sich pro Geschoss Einzelthemen. Auf dem Treppenabgang zum Untergeschoss sind Urformen des Lebens dargestellt: Kristalle und Schnecken, Wurzelwerk und elementare Strukturen.
Ludwig Martin (1915–1973) “Das Erdreich”, Foto: Christian Knies
Auf dem Podest zum ersten Geschoss wird die Entwicklung der höheren Tierwelt dargestellt.
Ludwig Martin (1915–1973) “Die Tierwelt”, Foto: Christian Knies
Zu sehen sind Vögel, Fische, Rinder und Pferde.
Ludwig Martin (1915–1973) “Die Tierwelt”, Foto: Christian Knies
Im Aufgang vom ersten zum zweiten Obergeschoss steht der Mensch im Mittelpunkt. “Dem Menschenpaar — durch seine Nacktheit assoziiert man Adam und Eva — sind Feuer, Haus, Rad und Säule zugeordnet.”* Diese Zuschreibungen sollen die kulturellen Leistungen des Menschen verdeutlichen.
Ludwig Martin (1915–1973) “Die Menschenwelt”, Foto: Christian Knies
Im dritten Obergeschoss schließlich, “deutlich höher als die anderen Wandbilder, das All mit Assoziationen an kreisende Weltnebel und Gestirne, abstrakt aufgelöst in bewegten Formen. Sphärenhaftes Licht lässt die Blätter des Lebensbaumes milchig hell erscheinen.”*
Ludwig Martin (1915–1973) “Der Kosmos”, Foto: Christian Knies
Laut Schmuck* sind die Wandbilder kubistisch gebrochen oder locker schwungvoll gezeichnet. Farbschichten werden transparent übereinander gelegt, es entsteht ein verwobenes dichtes Farbgeflecht.
Ludwig Martin (1915–1973) “Der Kosmos”, Foto: Christian Knies
“Die Wandbilder sind qualitätvolle Zeugen einer abstrahierenden, aber dennoch gut verständlichen Bildsprache.” *
*alle Zitate aus: Suse Schmuck: Die Mozartschule. Hrsg. Heiner-Reitberger-Stiftung. Hefte für Würzburg, Heft 1: Die Mozartschule, 3. überarbeitete und erweiterte Auflage, Würzburg 2012; S. 24 + 36 (mit zahlreichen Detailaufnahmen)
Ludwig Martin, ein Würzburger Kunstmaler, benutzte beim Wandbildzyklus die sogenannte Enkaustiktechnik, bei dem erhitztes Wachs nach dem Auftragen die robusten und glatten Wandflächen leicht schimmernd erscheinen lässt.
Ludwig Martin (1915–1973) “Die Tierwelt”, Foto: Christian Knies

Ludwig Martin (1915–1973) “Die Menschenwelt”, Foto: Christian Knies
